Veganismus ist …

… eine Lebensweise, die – soweit als möglich und praktisch umsetzbar – die Ausbeutung von Tieren für Nahrung, Bekleidung oder sonstige Zwecke ausschließt.

  • In puncto Ernährung bedeutet das die Vermeidung aller Nahrungsmittel, die tierliche Produkte wie Fleisch, Fisch, Gelatine, Milch, Eier, Honig etc. enthalten.
  • Im Zusammenhang mit Kosmetik bzw. Haushaltsreinigern bedeutet das die Vermeidung von tierlichen Inhaltsstoffen sowie der Verzicht auf Tierversuche.
  • Bei Kleidung (auch Schuhe) heißt dies statt Wolle, Seide, Pelz oder Leder lieber Baumwolle, Kunstleder etc. zu wählen.

Sicher fragst du dich, wieso eine rein pflanzliche Lebens- und Ernährungsweise für uns alle nachhaltiger wäre, als die bisherige. Doch bevor es um die Gründe geht, noch kurz ein Hinweis.

Empfehlenswerte Filme

Bei VEG-TV werden Dokumentationen und Filme zu den Themen Tierrechte und Veganismus kostenlos angeboten. Gerade der Film Earthlings hat es in sich – schon sehr viele Menschen sind deswegen vegan geworden. Schau dich einfach einmal dort um!

Buchtipp: „Vegan-Guide: Die wichtigsten Fakten und Tipps zum veganen Leben“ von Patrick Bolk

5 Gründe, vegan zu leben

Ethik: Alle, die schon einmal mit Tieren zu tun gehabt haben, wissen, dass Tiere nicht einfach nur Maschinen sind, auf denen ein bestimmtes Programm abläuft. Sie sind leidensfähige Lebewesen mit einem Bewusstsein. Wie wir haben haben sie Grundbedürfnisse (nach Essen, Schutz, Freiheit, leidfreiem und selbstbestimmtem Leben). Und da, wo wir gleiche Bedürfnisse und Interessen haben, sollten wir sie auch gleich behandeln, sagen viele Philosophinnen und Philosophen. Tierfreund sein und Tierprodukte essen, das passt nicht zusammen! „Wenn wir nichts finden, was eine Überlegenheit der Menschen über die Tiere begründet, dann dürfen wir Tiere nicht essen, nicht in medizinischen Experimenten quälen und töten […]“, so Prof. Bernhard H. F. Taureck. Qualzucht, Massentierhaltung, Tiertransport und Schlachtung verbieten sich daher eigentlich.

Humanität (Welthunger): Wenn wir uns einmal anschauen, wie viele pflanzliche Kalorien aufgewendet werden müssen, um eine tierische Kalorie zu erzeugen, dann würde uns auffallen, dass da eine riesige Ressourcenverschwendung stattfindet (rund 90 %). Laut Umweltbundesamt wird bereits heute ein Drittel der weltweiten Ackerflächen zur Futtermittelproduktion verwendet. Würden alle Menschen vegan leben, gäbe es mehr als genug Nahrung für die gesamte Weltbevölkerung. Anstatt Tiere mit Weizen, Mais und Soja zu füttern, könnten die Menschen diese Nahrungsmittel auch direkt verzehren – ohne den Umweg über das Tier. Vegan zu leben ist natürlich kein Allheilmittel gegen die ungerechte Verteilung der Ressourcen, kann aber grundsätzlich schon einmal dafür sorgen, dass diese Unmengen an Nahrungsmittel überhaupt zur Verteilung bereit stehen.

Ökologie: Der Konsum von Tierprodukten schadet unserer Umwelt und dem Klima. Tierische Produkte haben – verglichen mit pflanzlichen Nahrungsmitteln – einen wesentlich höheren CO2-Fußabdruck: Laut Umweltbundesamt werden für die Herstellung von 1 kg Rindfleisch 7–28 kg Kohlendioxid-Äquivalente freigesetzt. Pflanzenkost verursacht im Schnitt nur ein Viertel. Außerdem wird das Grundwasser durch das Ausbringen von Gülle stark belastet und bestehende Ökosysteme zerstört. Dazu kommt der immens hohe Wasserverbrauch (siehe auch Water Footprint): für 1 kg Rindfleisch immerhin stolze 17.871 Liter Wasser.

Gesundheit: Viele unserer sogenannten Zivilisationskrankheiten sind ernährungsbedingt. Der übermäßige Konsum von Tierprodukten erhöht das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Adipositas oder Krebs zu erkranken. Allen Vorurteilen zum Trotz ist eine ausgewogene vegane Ernährungs- und Lebensweise für jedes Lebensalter geeignet – einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglingsalter, Kindheit und Erwachsenenalter. Einfach einmal für einen Monat ausprobieren, dann verschwinden einige gesundheitliche Beschwerden von ganz allein.

Genuss: Vegane Rezepte findet ihr auf tausenden Internetseiten. Vegane Koch- und Sachbücher gibt es auch in der Badischen Landesbibliothek oder in der Karlsruher Stadtbibliothek. Nehmt euch einfach einmal Zeit zum Stöbern. Gemeinsam vegan kochen könnt ihr in einem der vielen veganen Kochkurse, die die VHS Karlsruhe regelmäßig anbietet (einfach dort „vegan“ in die Suchmaske eingeben). Ob ein Nahrungsmittel vegan ist, steht teils auf der Verpackung. Falls nicht: Gruppen wie „Ich hab was Veganes im Supermarkt gefunden“ helfen gern weiter. Vegan essen im Restaurant? Hier findet ihr passende Locations: vegan-freundliche Restaurants und Co. in Karlsruhe. Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!

Tipp: Werde Teil der veganen Community, denn gemeinsam lebt es sich leichter vegan. Mehr dazu hier: Über uns.